Winterwanderung 18.1.2020

Auf den Spuren der Wölfe

Zahlreiche Gäste sind wieder dem Aufruf des Heimatvereins Wooster Heide e.V. gefolgt und nahmen an der traditionellen Winterwanderung am 18.1.2020 teil. Bei ca. 5 Grad und trockenem Wetter ging es gemeinschaftlich und mit guter Laune rund um den Langenhagensee in die Schwinzer Heide. Für die mehr als 10 km lange Tour waren rund 3 Stunden Wandervergnügen geplant.Die Ausarbeitung der Wanderung verdanken wir wieder dem ehemaligen Oberförster Gerhard Cornelssen, dafür vielen Dank

Los ging es am Gerhard Cornelssen Haus in Wooster Teerofen, welches heute als Naturkontaktstation für den Naturpark Nossentiner Schwinzer Heide dient. Die Gäste teilten sich in vier Gruppen und jede einzelne wurde von einem erfahrenen Wanderführer begleitet. Ziel der Wanderung war der Schießplatz der Bundeswehr in Schwinz. Diese Tour war nur mit einer Sondergenehmigung möglich, für die sich der Heimatverein herzlich bedankt.

Auf dem Truppenübungsplatz bot sich eine karge Landschaft mit viel Sand und Heidekraut, wohin das Auge schaut. Schade, dass wir derzeit keine Blütezeit haben. Aber wir finden dort Wolfsspuren, die von den Gästen zu einem der beliebtesten Fotomotiven gehörte. Herr Gast berichtet, dass noch keine Sichtungen zu verzeichnen sind aber man vermute, dass es mindestens zwei Wölfe sind, die sich hier aufhalten. Wölfe können in einer Nacht über 60 km zurücklegen und daher kann man auch nie genau sagen, wie viele Wölfe wo leben. Am Schießplatz angekommen, wartete ein rauer Wind auf uns aber auch ein kuschliges Lagerfeuer und die Gäste konnten sich bei einem heißen Glühwein stärken. Auf dem Rückweg passierten wir unter anderem den "kleine Stern", ein Platz, an dem sich sehr viele Wege kreuzen. Ein Stamm mit einem offene Holzkasten oben drauf mitten im Wald, weckte unsere Aufmerksamkeit. Herr Gast erklärt, dass sie als Futterstelle für die Eichelhäher dient. Sie nehmen dort die Eicheln auf und verstecken sie überall im Wald, um einen Vorrat für den Winter zu schaffen. Da sie aber das eine oder andere Versteck vergessen, helfen sie mit, ganz natürlich die Eichensaat im Wald zu verteilen und neue Eichenbäume zu pflanzen. Da in der Schiwnzer Heide vorrangig Fichten zu finden sind, ist man bemüht, den Wald mit vielen verschiedenen Baumarten aufzuforsten, um auch z.B. Vögeln und Insekten eine gute Lebensgrundlage zu schaffen. Aufmerksamen Wanderfreunden fielen auch die vielen Fledermauskästen in den Bäumen auf. Die Kästen dienen der bedrohten Tierart als Winter- und Schlafquartier.

Am Langhagensee angekommen, wurden wir mit dem Ruf des Seeadlers belohnt. In der Schwinzer Heide sollen mindeste zwei Brutpaare beheimatet sein. Karge Wälder mit wenig Baumbestand ist ein ideales Territorium für seinen Horst, denn ein ausgewachsener Seeadler kann eine Spannweite von über 2 Meter erreichen, dafür braucht man Platz. Aber auch der Wanderfalke ist hier häufig anzutreffen, diese werden jährlich vom Naturpark Nossentiner Schwinzer Heide beringt. Somit kann man die Population überwachen, denn der Wanderfalke war schon sehr selten und wurde deshalb in aufwändigen Projekten gezüchtet und ausgewildert.

Nachdem alle wieder heil am Treffpunkt angekommen waren, konnte man sich mit leckerem Eintopf und Getränken stärken. So ging eine ereignisreiche Wanderung zu Ende. Neue Kontakte wurden geknüpft und viele Gäste sind sich schon heute einig, dass sie auch im nächsten Jahr wieder dabei sind, wenn es wieder durch die Nossentiner Schwinzer Heide geht – dann vielleicht sogar mal mit Schnee.

Der Vereinsvorsitzende, Ingo Ganske, bedankt sich herzlich bei Kerstin Breuer, Wolfgang Mewes, Jörg Gast und Uwe Heidtmann, die die Gruppen mit wissenswerten Informationen durch die Nossentiner Schwinzer Heide geführt haben. Ein herzlicher Dank geht auch an die Bundesforst und die fleißigen Helfer, die dazu beigetragen haben, dass unsere traditionelle Wanderung wieder ein unvergessliches Erlebnis war.

 

Informationen zur Wanderung

Winterwanderung des Heimatvereins m, Wooster Heide" am 18.01.2020

Unser Ausgangspunkt ist auch in diesem Jahr wieder die Naturschutzstation des Naturparkes „Nossentiner Schwinzer Heide" in Wooster Teerofen. Hier erfolgt auch die Quizauswertung und die Ausgabe der Warmverpflegung. Es werden mehrere Wandergruppen gebildet. Der Ort Wooster Teerofen wurde 1705 erstmalig erwähnt als Teerofen der Herrschaft Woosten, die Eigentümer des großen Waldgebietes Wooster Heide war. 1782 wurde dieses Gebiet in großherzogliches Eigentum überführt und wurde großherzogliche Haushaltsforst. Neben dem Teerofen entstanden im Laufe der Jahre drei Büdnereien und mehrere Häuslereien. Nach einer  Petitionen an den Großherzog, überzeugte er sich selber von der Armut der Bewohner und ließ ihnen Grünländereien zukommen, die durch Melioration entstanden waren. 1906 zählte das Dorf schon 77 Einwohner, heute sind es nur noch knapp 20. Der Teerschweler betrieb früher auch eine Schankwirtchaft, die lange Bestand hatte. Eine Büdnerei gab Ende der zwanziger Jahre auf, fiel wüst und wurde nicht wieder aufgebaut. Von 1958 — 1962 schufen die Bürger der Gemeinde Sandhof, zu der auch Teerofen gehörte, ein Waldbad und Erholungszentrum am Langhagen See. Mit Sprungturm, 50m Badesteg, 2 Wasserrutschen einem kleinen Fachwerkstrandkaffee. Ein Zeltplatz eröffnete und mehrere Betriebskinderferienlager entstanden. Teerofen wurde zum Kinder- und Urlaubsparadies. Es entstanden Ferienwohnungen, Bungalows, Finnhütten und ein großer Parkplatz. Aus einem verschlafenen Walddorf wurde ein weit bekannter Ferienort. Schon in den 60 Jahren erhielt das Dorf Strom und Wasserversorgung. Jedes Jahr fanden viel besuchte Strandfeste statt und in einem Jahr waren sogar die Wasserspringer vom Empor Rostock mit Olympiasiegerin Ingrid Gulbin dabei. Für die beiden Ortsteile war das Waldbad besonders für die Jugend eine große Bereicherung. Aus hinterwäldlerischen Dörfern waren weltoffenen Ortschaften geworden. Mit der Wende wurde alles privatisiert, nach und nach verschwanden die sportlichen Einrichtungen. Heute existiert hier noch ein gut geführter Campingplatz und der Badestrand mit Nutzungsgebühr. Es ist wieder ruhiger geworden im Walddorf. Die frühere Naturschutzstation der Forst ist privatisiert und der Naturpark hat an Stelle dessen eine Häuslerei erworben, die zur neuen Naturschutzstation umgebaut wurde und vielfältig genutzt wird. Die Fledermausforschung wird hier weitergeführt (seit ca. 1985) und in Zusammenarbeit mit den Schulen Krakow am See und Goldberg die traditionelle Naturschutzjugendarbeit durch den Naturpark weitergeführt und entwickelt.

Die Station wurde nach dem für den Naturschutz engagiertem Oberförster Gerhard Cornelssen benannt, der auch die erste Naturschutzstation der Forst 1985 aufbaute und eine intensive Jugendarbeit auf dem Gebiet des Natur- und Umweltschutzes leistete. Unser Weg führt uns etwa 300 m in Richtung Grüner Jäger - Bossow um dann links abzubiegen durch etwa 40-jähriges Kiffern Stangenholz in Richtung der Halbinsel im Langhagen See („ In die Koek"), die hinter dem Querweg liegt. Ein Zufluchtsort der Bevölkerung von Teerofen in Notzeiten. Dort erfolgte nach der Entnahme des Altholzbestandes eine Wiederaufforstung mit Traubeneiche und anderen Holzarten. Dem Querweg folgend erreichen wir das Gelände der Bundesforst hinter der Schranke. Hier steht ein sehr gutwüchsiger Douglasienbestand, dem der Sturm einige Schäden zufügte. Weiter auf der linken Seite folgt ein standortgerechter Stieleichenbestand auf der rechten Seite befindet sich ein älteres Kiefernstangenholz, das mit Buchen unterbaut wurde (etwa 30 Jahre alt).

Hinter den Beständen auf der linken Seite liegt der Kleine Langhagen See, der früher mit dem Großen Langhagen See in Verbindung stand. Heute ist er Teil des Naturschutzgebietes „Nordteil des Großen Langhagen Sees"! Hier befanden sich auch die Grünflächen der Büdnerei von Wooster Teerofen. Der Kleine Langhagen See ist ein nährstoffarmer See, in der Uferzone umgeben von einem Schwingmoor mit Torfmoosrasen, Sumpfporst, Wollgras, Glockenheide und anderen typischen Moorpflanzen. Er ist nur etwa 1 ,5 ha groß.

Der Nordteil des Großen Langhagen Sees war durch die NVA 1962 vereinnamt worden. Durch eine damals illegale Unterschriftenaktion gelang es, den anderen Teil des See's für Erholungszwecke zu erhalten (der Initiator der Aktion kam mit einem „blauem Auge" davon). Auf der rechten Seite auf dem Hügel im Stangenholz hatte die Baubrigade der Oberförsterei einen Feuerwachturm aus Holz mit einer Höhe von über 20 m gebaut, der lange Jahre dem Feuerwachdienst als Aussichtsturm diente, aber nach langer Dienstzeit wurde er abgebaut. Wir erreichen nun die Warener Landstraße, auch Hamburger Frachtstraße genannt. Sie führte über Rüst, Kläden, Dobbertin, Schwinz, Grüner Jäger, Glawe, Bornkrug, Waren weiter ostwärts Richtung Stettin. Zu den Zwischenstationen gehörten die Raststätten (die Krüge) Rüster Krug, Dobbertiner Krug, Grüner Jäger Krüge (zwei), Bornkrug u.s.w..

Diese Landstraße wurde aber auch durch die Panzer des Standortes Goldberg der NVA genutzt, um zum Verladebahnhof „Glawer Berg„ zu gelangen. Wo früher Ochsen und Pferdegespannen ihren Weg nahmen, fuhren nun die Panzer, der Weg wurde entsprechend verwüstet. Und ist heute nur für Fuß- und Radwanderer geeignet.

Am Nordufer des Großen Langhagen Sees befand sich auch die Ein- und Ausfahrt der Panzer für die Unterwasserfahrten. Erst in den letzten Jahren hat sich der See von diesen Umweltsünden erholt und seine alte Wasserqualität wiedererlangt - heute ein Klarwassersee. Am Nordsufer des Sees soll auch die alte Siedlung „Langkavel„ gelegen haben, die in alten Akten des Klosters Dobbertin noch erwähnt wurde. Auf der anderen Seite der Landstraße befand sich das Waldgebiet der Sammiter Herrschaft (Alt Sammit), der auch eine Gastwirtschaft auf dem Günen Jäger gehörte, die etwa 1790 abgebrannt ist.

Auch ein Kalkofen und Teerofen sollen in der Nähe des Grünen Jägers betrieben worden sein.

Auf der Sammiter Seite befand sich das Taktik Gelände des Panzerregiment, hier wurden Angriffe gefahren und Zielübungen durchgeführt. 1960 hatte man die damals etwa 10-jährige Kiefernkultur abgeholzt und eine bewuchsfreie Strecke von über 1 km geschaffen. Die Beobachtungsstelle lag auf dem Hügel am Grünen Jäger. Erst mit dem Abrüstungsabkommen 1988 wurde das Panzerregiment in Goldberg aufgelöst und diese Fläche dann der Natur überlassen, was zu dem heutigen Mischbestand führte. Vorwiegend Birke und Kiefer. Der weitere Weg führt durch unbekanntes Gebiet, was von den Wanderführern nur aus dem Stegreif interpretiert und kommentiert werden kann. Das Gelände dient zum Teil noch der Bundeswehr für Fahrschulzwecke, früher befanden sich hier Munitionsdepots und Stellungen für Fahrzeuge. Vieles blieb hier der Natur überlassen, nur selten erfolgten forstliche Eingriffe. Der frühere Panzerschießplatz diente später immer noch als Infanterieschießplatz und ist gehölzfrei geblieben, sodass sich hier das Heidekraut (calluna) ungestört entwickeln konnte und wieder eine wirkliche Heidefläche entstanden ist (den Sandhöfern liefert sie zum Heideblütenfest die notwendige blühende Heide).

Hier auf dem ehemaligen Schießplatz gibt es für unsere Wanderer eine Zwischenrast mit einer kleinen Erfrischung. Unser weiterer Weg führt uns nun Richtung Güstrower Landstraße, die geradewegs nach Sandhof führt. Auch dieses Teil der Wanderung ist unbekanntes Gelände. Die Güstrower Landstraße führt uns bis zur Schranke am kleinen Stern, einer Wegekreuzung an der Westspitze des Gro0en Langhagen Sees. Der Weg führt vorbei an einen Waldteil mit dem Flurnamen „Im Branten“ auf der linken Seite des Weges, nördlich des Sees. Woher dieser Name sich herleitet kann nur vermutet werden (Brandstelle oder ähnliches).

Hier gibt es außer wenigen Birken kein Laubholz, die Kiefer ist die herrschende Baumart. Nur direkt am Ufer des Sees ist ein kleiner Ort mit einigen alten Eichen bestanden, hier befand sich das Jagdhaus des Kaufhausbesitzers G. Zeeck aus Rostock. In den 1930ziger Jahren hatte er die Jagd im Revier Sandhof gepachtet. Versorgt durch eine Sandhofer Frau. Die Wegespinne „Kleiner Stern“ wurde gebildet durch den „Deivsweg", (aus der Schwinzer Heide nach Teerofen führend). Die Güstrower Landstraße und dem Hauptweg von Wendisch Waren über die Meileiche zum Grünen Jäger über die Warener Landstraße, ein weiterer Forstweg führte zur Malchower Landstraße. Ein Waldweg führte früher nach NW.

Es gingen von diesem Kreuzungspunkt also einmal 8 Wege in verschiedene Richtungen und dadurch entstanden sog. Spitzkavel. Typisch für großherzogliche Forsten (jagdliche Gründe). Rechtsseitig ist bis nach Sandhof Bundeswald, linksseitig Landeswald. Früher Revier Sandhof, heute Revier Jellen. Früher gab es vom Langhagen See Richtung Goldberger See eine sog. Feuerbahn.  Zur leichteren Bekämpfung von Waldbränden wurden in den gefährdeten Revieren 50-100 m breite holzfreie Streifen geschaffen, um Waldbrände wirksamer bekämpfen zu können. Diese wurden künstlich von jedem Bewuchs freigehalten und der Boden durch Pflügen oder Tellern wundgehalten. Einige Jahrzehnte später war diese Maßnahme überholt und die Flächen wurden wieder aufgeforstet.

Wir folgen jetzt dem Langhagen Wanderweg und kommen an das Naturschutzgebiet „Dünenkiefernwald am Langhagen See". Rechts des Weges können wir einen Blick auf einen sog. „Überhälter" werfen, eine Altkiefer über dem Jungbestand mit einem Alter von über 200 Jahren. Sie konnte als letzte Kiefer eines ungeharzten Altbestandes gerettet werden. Dieses Gebiet, von 13 Hektar Größe, wurde schon 1960 als ehemaliger Hudewald gesichert. Es sind seither 60 Jahre vergangen. Durch Waldweide war hier ein seltenes Bestandsbild entstanden. Alter Kiefernbestand mit einer Unzahl von Wacholderbüschen jeder Größe. Durch Waldbrände in den ersten Nachkriegsjahren konnte sich eine Kiefernnaturverjüngung ansamen, die im Laufe der Zeit sogar den Wachholderbüschen das Licht zu nehmen drohte. In früheren Zeiten hatte der Kuhhirt aus Sandhof jeden Morgen die Kühe aus dem Dorf hierher getrieben, um im sog. „Gräunen Grund" die Kühe auf die Waldweide zu bringen. Es muss gutes Futter hier gewachsen sein, wenn man die Kühe diesen weiten Weg hierher machen ließ. Nur die Waldweide führte zur Entwicklung des starken Wacholderbestandes. Die Altkiefern wurden in den 50ziger Jahren geharzt. Nichts desto trotz entwickelten sie sich im Laufe der Jahrzehnte prächtig und bildeten gesunde kräftige Kronen aus und die Harzflächen wurden fast vollständig überwallt. Der Betreuer dieses Kleinods in der Wooster Heide hat es verstanden durch gezielte Maßnahmen in Zusammenarbeit mit den zuständigen Förstern und dem Forstamt den heutigen Zustand zu erreichen. Leider ist durch unerklärbare Umstände ein Teil des dichten Wacholderbestandes eingegangen und es mussten Verjüngungsmaßnahmen eingeleitet werden. Der Naturpark hat für eine Beweidung dieser Fläche und andere Pflegemaßnahmen wesentlich zum Erhalt dieses Gebietes beigetragen.

Viele gesellschaftliche Kräfte haben bei der Pflege dieses Gebietes mitgewirkt. Darunter auch der Heimatvereins Kinderferienlager und Lager für Arbeit und Erholung. Es ist an der Zeit wieder Pflegemaßnahme zu ergreifen, um die Lichtverhältnisse optimal für die Wacholderbestände zu regulieren. Dazu sind Einschlagsmaßnahmen notwendig.

Der Große Langhagen See umfasst eine Fläche von 38,5 ha und wurde durch das Strandbad zu einem viel genutztem See, leider durch eine Sperre geteilt welches zum Teil Armeegebiet ist. Durch das Wacholdergebiet führt ein interessanter Wanderweg, der gekennzeichnet ist. Außer Hecht, Barsch und Aal kommt der Wels im See vor, der auch gelegentlich gefangen wird. Wildarten in diesem, Heidegebiet sind das Rotwild, das Damwild, das Rehwild, das Schwarzwild, Hase. Fuchs, Baummarder, Eichhörnchen, Waschbär, Marderhund und seit einiger Zeit auch der Wolf, wobei man ein Rudel in der Heide vermuten kann. Für die Wildbestände eine zunehmende Gefahr. Mehrere Risse wurden schon bestätigt und von den Jägern der Wolf auch gesehen. Probleme mit Nutztieren gab es bisher nicht. Auch der Fischotter ist in den beiden Seen noch zu Hause. Wasservogelarten als Brutvögel sind selten. Jedoch ist oft der Seeadler zu beobachten. Höhlenbrüter finden besonders im Naturschutzgebiet in den geschützten Altkiefern günstige Lebensbedingungen. Schwarzspecht, Grünspecht und Buntspecht kommen vor und eine Vielzahl von Singvögeln. Die Ufer des Langhagen Sees sind nur von geringen Schilfgürteln umsäumt, an einigen Stellen kommen auch geringe Binsenbestände vor.

Im weiteren Verlauf unserer Wanderung kommen wir an der Kahnstelle vorbei, die früher von den Fischern genutzt wurde. Der Weg vom großen Stern zur Kahnstelle heißt noch immer Kahnstellenweg. Wir biegen nun links ab und folgen dem Wanderweg am Seeufer entlang. Wir erreichen an der Finnhüttensiedlung den „Geschützten Landschaftsbestandteil" Moor am Großen Langhagen See. Es ist der Ausläufer des Sees, der sich fast mitten im Dorf als typisches Moor erhalten hat mit Torfmoosen, Moosbeere, Wollgras und anderen Moorpflanzen mit einem Wasserauge in der Mitte. Leider von Dorfbewohnern immer wieder als Ablage von Abfall aller Art genutzt. Auch von der Zeltplatzseite aus. Die Finnhüttensiedlung entstand in den 60ziger Jahren und hat seitdem viele neue Bewohner gefunden. Ebenso wie im Dorf viele Häuser zu Urlaubsquartieren geworden sind. An der Dorfkreuzung benutzen wir die Dorfstraße, um unseren Ausgangspunkt zu erreichen. Auf der linken Seite wohnte früher der Revierförster des Reviers Hahnenhorst und auf der rechten Seite können wir im Garten des ehemaligen Teerschweler Gehöftes eine wunderbare Mädchenplastik bewundern, die vom bekannten Künstler Jastram geschaffen wurde. Nur wenige Meter weiter erreichen wir wieder unsere Naturschutzstation.

Zur Information:

In den Jahren 1960 bis 1962 wurde das Revier Schwinz, große Teile des Reviers Sandhof und ein Teil des Reviers Jellen mi einer Gesamtgröße von ca. 1900 ha aus der Oberförsterei Sandhof herausgelöst und an die NVA (Nationale Volksarmee) übergeben.

Das gesamte Gebiet wurde militärischer Sicherheitsbereich und wurde für die Öffentlichkeit gesperrt. Es entstanden zwei NVA-Forstreviere, das Revier Wendisch Waren und das Revier Schwinz. 1988 wurde das Panzerregiment im Zuge von Abrüstungsmaßnahmen aufgelöst. Das Gebiet wird heute nur noch selten militärisch genutzt.