Am 23.11.2018 hatte der Heimatverein Wooster Heide e.V. einen ganz besonderen Gast zur Buchlesung geladen. Heidi Wendt, Standesbeamtin aus Neukloster, zog schon mit ihrer ersten Kurzgeschichte aus ihrem Leben das Publikum im Dorfgemeinschaftshaus Sandhof in ihren Bann. "...eigentlich wollte ich Försterin werden..." erzählt sie schmunzelnd und ihre Augen strahlen dabei. Leider kam das aufgrund der Entfernung des Einsatzortes damals zu DDR-Zeiten nicht für Heidi Wendt in Fragen. Allerdings landete Heidi Wendt als Forstingenieurin "nur" in der Verwaltung eines Staatlichen Forstwirtschaftsbetriebes in der Abteilung Holzverkauf.
Als Tochter einer Bauernfamilie war der Alltag nicht immer rosig, frühes "...upstan" und Unterstützung der Eltern standen auf der Tagesordnung. Und jeder weiß, wie schwer die Arbeit auf einem Bauernhof sein kann, aber Heide Wendt schafft es in ihren Erzählungen immer, die fröhlichen und lustigen Facetten in den Vordergrund zu stellen. Jeder der Gäste findet sich egal in welcher Geschichte wieder und es wird herzhaft gelacht und die eine oder andere Geschichte der Gäste kommt ebenfalls zu Tage. Die leidenschaftliche Jägerin hat an diesem Abend zwei Bücher dabei "Bitte wend(t)en" und "Vorrat schaffen", aus denen sie ihre Geschichten zum Beispiel von einer missglückten Elchjagd sehr lebendig vorliest, sodass die Gäste vor Lachen ihre Bäuche festhalten müssen.
Später ist Heidi Wendt dann Standesbeamtin geworden und führt weiter aus "... ob ich in dem oder dem Büro arbeitete, war egal…“. Auch in diesem Lebensabschnitt gab und gibt es viele Fettnäpfchen in die man treten kann. "... der Albtraum jedes Standesbeamten ist es, wenn man einen Hochzeitstermin vergisst..." sagt Heidi Wendt mit bedrückter Stimme und wem ist das wohl passiert? Natürlich - ihr selbst - doch mit Hilfe ihrer tollen Kollegen konnten alle die Situation retten - eine herzliche Geschichte...
Kennen Sie noch den Duft des Westpakets? Wenn man Heidi Wendt glauben darf, vergisst ein Ossi nie diesen Geruch nach Kaffee, Seife und Schokoladen. Und wussten Sie, dass die Verwandten aus dem Westen den Geruch der Ostpakete mit "Bohnerwachs und Linoleum" verglichen? Eine herrliche Geschichte, die man unbedingt mal gelesen haben muss.
Passend zur bevorstehenden Weihnachten erzählte Heide Wendt auch von einem sehr kuriosen Heiligabend. Mit ihrer lebendigen Art die Geschichten vorzutragen, vermittelt sie den Gästen live dabei zu sein - im Winterwald, das Auto im Graben, die Kälte und das schlimmste - die Zigaretten sind alle. Humor vom allerfeinsten.
Wir können natürlich hier nicht alles wiedergeben, aber die Bücher kann man bei Amazon oder auch direkt bei Heidi Wendt erwerben. Auch ein neues Buch ist schon in Arbeit. Es lohnt sich auf jeden Fall, wenn man Humor schätzt und mag - nicht nur für Ossis.
Ein stimmungsvoller Abend ging nach zwei Stunden zu Ende und wir wünschen Heidi Wendt weiterhin, viele tolle Erlebnisse, die sich dann in ihren Büchern wiederfinden.
Danke für den schönen Abend.
Heimatverein Wooster Heide e.V.