Mit dem Bus über den Balkan
Als das letzte Geheimnis Europas wird noch heute eine Region bezeichnet welche schon Karl May in seinem Buch „Durch das Land der Skipetaren“ beschrieb. Kaum jemand hat dieses Gebiet auf seiner Urlaubsliste. Neben den Abenteuern von Karl May’s Ben Hadschi ist dem einen oder anderen vielleicht auch noch der albanische Volksheld Skanderbeu (Skanderbeg) bekannt, der im 15. Jahrhundert die albanischen Fürsten gegen das osmanische Heer einte und viele Jahre gegen diese siegreich war.
Das Siedlungsgebiet der „Söhne der Adler“, wie die Albaner auch bezeichnet werden, umfasst heute Albanien, den größten Teil des Kosovo sowie Teile von Montenegro und Mazedonien. Durch die Isolierung Albaniens in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts war uns das Land bis dato weitestgehend unbekannt. Doch das änderte sich nach den politischen Veränderungen in Europa nach 1990.
Kristina und Jörg Gast aus Passow reisten 2014 erstmalig in die Region und wanderten auf dem zwei Jahre zuvor eröffneten „Peaks oft the Balkans“ durch das Prokletje-Gebirge.
Bei einer zweiten Reise (2017) hatte Jörg Gast die Gelegenheit an einer Balkan-Bus-Exkursion der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bratislava teilzunehmen. Neben Bosnien-Herzegowina und Serbien waren die „Skipetaren-Länder“ Montenegro, Albanien und Mazedonien das Ziel. Insbesondere ausgewählte Nationalparke und kulturhistorische Stätten konnten die Teilnehmer dieser Exkursion besuchen, so z.B. die Nationalparke Una, Theth und Mavrovo sowie die Städte Kruje, Tirana, Ohrid und Skopje. Diese zweite Reise ist Inhalt der Multimedia-Präsentation „Mit dem Bus über den Balkan“.
Wer weiß schon, dass allein Albanien über 300 Kilometer Küste an der Adria (Albanische Riviera) hat, die Berge bis über 2.700 Meter hoch reichen, das Land 12 Nationalparke ausgewiesen hat, viele Orte UNESCO-Welterbestätten sind, man mehr als 160 Burgen und Schlösser besuchen kann, es mehr als 250 Sonnentage im Jahr gibt und die 2,9 Millionen Einwohner das jüngste Durchschnittsalter aller europäischen Länder aufweisen. Auch weltbekannte Persönlichkeiten, wie Mutter Theresa, Ismail Kadare (Schriftsteller), Ferid Murad (Nobelpreisträger-Medizin) oder die Eltern von Jim Belushi (Schauspieler/ „Und täglich grüßt das Murmeltier“) stammen aus der Region.
Ob an der Adriaküste, auf den großen Binnenseen (Skutarisee und Ohridsee), in den karstigen Bergen und weiten Wäldern oder bei den historischen Stätten, manchmal auch während der Busfahrt, immer hatte Jörg Gast seine Kamera dabei um Eindrücke und Motive festzuhalten. Am Nachhaltigsten waren dabei die Begegnungen mit den Einwohnern, Gastgebern, Händlern, Hirten, …, einfach den Menschen am Wegesrand.
Wer eine eindrucksvolle Natur, eine geschichtsträchtige Region, bodenständige und freundliche Menschen, gemischt mit einer Portion Abenteuer erleben möchte, dem ist eine Reise auf den Westbalkan nur zu empfehlen.